Ab 15. März 2025: Schatten Brüder

Ein Geheimbund mit Wurzeln im Indien Mitte des 19. Jahrhunderts stellt Amy O’Brians Nachkommen vor neue und unerwartete Rätsel. Was geschah mit Amys verschollenem Vater Devon O’Brian und nach ihrem Tod mit ihrer Tochter Elona-Grace im fernen Chattanooga? Wer ist Bodhi Bai und sein in Rom und Prag ansässiger Bund der „Schatten Brüder“? Welche Rolle spielt die an geheimen Forschungsprojekten des Vatikans arbeitende Wissenschaftlerin Mauritia Albioni? Im Schatten eines schrecklichen Schicksalsschlags begibt Bridget O’Brian sich im Hier und Jetzt auf den Weg zu neuen und schockierenden Wahrheiten über ihre irische Familie …

Leseprobe:

Begleitet vom aus dem Garten hereindringenden Vogelgezwitscher, sah Mauritia ihn eine Weile an, um ihm Raum für seine Gedanken zu lassen. Jenem höchstens um die 60 Lebensjahre wirkenden Mann, in seiner so seltsam jugendlich strahlenden Aura. Der dennoch um einiges älter war, als es seine kräftige graumelierte Haarpracht und sein leicht gebräuntes faltenfreies Antlitz inklusive seines schlanken drahtigen Körpers vermuten ließen. Und da seine indische Herkunft in seinen Gesichtszügen kaum erkennbar war, hätte Bodhi Bai von jedem Ort dieser Welt stammen können. Was seiner Persönlichkeit eine weitere Nuance der unerklärbaren Seltsamkeit gab. Zusätzlich unterstrichen von seinem schlohweißen Anzug, der im Schnitt an die schlichten blauen Uniformen der revolutionären Garden zur Zeit Mao Zedongs erinnerte.
Vor ewigen Zeiten war Bodhi Bai als Meister der ›Schattenbrüder vom Orden der Dämmerung‹ hier angekommen, nachdem er durch die engen altertümlichen Gassen Roms in das hinter hohen Mauern und einem schmiedeeisernen Tor liegende Kloster Sanctum Aeternum gelangt war. In jene zum damaligen Zeitpunkt noch von zwei alten einsamen Mönchen unklarer Zugehörigkeit bewohnte römische Probstei. Die einst in den dunkelsten Momenten des tiefen Mittelalters von einer okkulten Bruderschaft gegründet worden war. Um schon dort uraltes Wissen und geheime Rituale niederzuschreiben, die angeblich weit über das hinausgingen, was in den Büchern der Welt jemals verfasst worden war.
Nur wenige Menschen, so hatte Bodhi ihr erklärt, würden den bis heute auf keiner Karte Roms verzeichneten geheimen Ort der Stille und des Mysteriums als solchen kennen.

Auszug "Schatten Brüder"

»Enola«, flüsterte er mit rauer Stimme und sie richtete sich auf, als würde ihr Körper automatisch reagieren, unsicher, wie sie sich fühlen sollte.
»Vater«, stammelte sie, entgegen allem, was sie sich für diesen Moment vorgenommen hatte. »Oder … wie soll ich dich nennen?«
Mit klopfendem Herzen schaute sie von ihm zu Daniel, der mit ratlosem Gesichtsausdruck nur mit den Achseln zuckte.
»Nenne mich so, wie die Natur es für uns vorgesehen hat«, sagte er. »Tuklo Shikoba, denn mehr bin ich nicht.«
»Das … es … fällt mir so schwer …«, sagte sie und Tränen traten in ihre Augen. »Weil es nicht wahr ist. Du bis so viel mehr … warum … hast du nie von dir hören lassen … auch nicht, nachdem meine Mutter gestorben war?«
»Ich dachte, es wäre besser so. Für dich. Für uns beide. Dass ich nicht dein Vater bin, habe ich erst kurz vor ihrem Tod in einem Brief von ihr erfahren.«
»Für mich fühlte es sich an, als hätte ich nach Mamas Tod für immer zwei Menschen verloren. Du hast sie bis zuletzt geliebt, nicht wahr?«.
»Mehr, als Worte es ausdrücken könnten.«
»Und warum bist du dann nicht mein Vater?«
Ratlos schauten sowohl er als auch Daniel sie an.
»Ich wünschte, Antworten für dich zu haben«, flüsterte Tuklo Shikoba nach einer Weile. »Aber vielleicht sind es nicht Antworten, die wir brauchen, sondern nur die Wahrheit, dass wir beide hier sitzen. Dass wir beide verloren und auf unsere eigene Art gelernt haben, damit zu leben. Manchmal ist das alles, was uns bleibt.«
Schwer schluckend ging sie auf ihn zu, und als sie sich in die Arme fielen, flossen ihre Tränen hemmungslos auf seine Schulter.

Auszug "Schatten Brüder"

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