Die Geldspende
Im Jahr 1847, mitten in der irischen Hungersnot, als Millionen Iren durch Missernten und politisches Versagen Hunger leiden, kommt unerwartete Hilfe aus einem fernen Land: Die Mitglieder des Choctaw-Stammes in den Vereinigten Staaten selbst erst kurz zuvor von Leid und Enteignung betroffen, spenden 170 Dollar – eine beeindruckende Summe für die damalige Zeit. Dieses Zeichen der Solidarität und die damit verbundene Geschichte einer Liebe in Zeiten der Not, kommt von einem Volk, das die Qualen von Hunger und Vertreibung nur zu gut kennt. Die Choctaw leben seit ihrer gewaltsamen Umsiedlung über den „Trail of Tears“ mit den Folgen ihrer Enteignung. Dennoch schließen sie sich zusammen, um die leidende irische Bevölkerung zu unterstützen. Diese Großzügigkeit verbindet zwei Völker über Kontinente hinweg und bleibt bis heute als Akt der Menschlichkeit und Mitgefühl in Erinnerung.
Nicht immer wahr, aber stets wahrhaftig
In unserem Roman „Zwei Federn“ überbringt der Protagonist Gideon Chester, alias Tuklo Shikoba – Zwei Federn, die Summe nach Irland, um sie dort persönlich zu übergeben. Vor Ort lernt er die irische Schriftstellerin Amy O´Brian kennen und lieben. Mit ihrer Heirat vereinen sich nicht nur Mann und Frau, sondern auch zwei Kulturen, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Wird es gelingen, diese Verschmelzung auf ihrem Weg nach und durch das Amerika des 19. Jahrhunderts zu bewahren, zu entwickeln und gegenüber der ansässigen Bevölkerung zu verteidigen?
New York 1848 – Schmelztiegel und Ort der Hoffnung
Vor seiner Abreise streift Gideon durch die Straßen von New York. Diese zeigen sich als ein pulsierender Strom von Menschen und Pferdewagen, ein Kaleidoskop von Farben, Sprachen und Gerüchen. Im Hafen ragen die Masten der Schiffe wie Wälder auf, und die Docks vibrieren vom Klang der Verladungen und dem Rufen der Hafenarbeiter. Ein Mix aus irischen, deutschen, italienischen, und unzähligen anderen Stimmen erfüllt die Luft, während Neuankömmlinge mit staubigen Kleidern und hoffnungsvollen Blicken auf Ellis Island, durchs Nadelöhr der Hafenstadt strömen.
Auf dem Broadway, der ursprünglich ein Pfad der Lenape-Ureinwohner gewesen war und später von den niederländischen Siedlern als „Heeresweg“ (Heer Straat) genutzt wurde, bevor er von den Briten in „Broadway“ umbenannt wurde, glänzen die Fenster neuer Geschäfte. Bereits im frühen 19. Jahrhundert hatte sich der Boulevard zu einem wichtigen sozialen und wirtschaftlichen Zentrum der Stadt entwickelt. In den 1840er Jahren wird dieser zu einem belebten und eleganten Boulevard, gesäumt von Theatern, Hotels, und Geschäften. Mit Gaslaternen beleuchtet, ist er auch abends ein Anziehungspunkt und entwickelt sich zunehmend zum lebhaften Herzstück des städtischen Lebens.
Inmitten der Stadt spucken mächtige Schornsteine Rauchfahnen in den Himmel und zeugen von der emporsteigenden Industrie, die das Bild der Stadt in einem unaufhaltsamen Rausch verändert. Auf der Wall Street laufen die Geschäfte heiß, Geld wechselt die Hände wie ein unruhiges Tier. Die amerikanische Wirtschaft boomt, und die Wall Street wird Dreh- und Angelpunkt für den Handel mit Aktien, Anleihen und anderen Finanzprodukten, die das Wachstum von Industrie und Infrastruktur vorantreibt. Doch hinter all dem Glanz lauert die Armut in dunklen Gassen, die Hoffnung und Härte gleichermaßen gebiert – ein New York im Ringen, immer zwischen Traum und Schatten, auf dem steilen Pfad zur Weltmetropole.
Der Duft von Tinte, Feder und Papier
Vor seiner Abreise bleibt Gideon noch ausreichend Zeit, um durch die Stadt zu flanieren. Ein ganz besonderer Sog geht von einem Geschäft aus, das im Souterrain eine imposanten Gebäudes liegt …
„In dem kleinen Laden wurden, eingehüllt in den dafür typischen säuerlich-süßlichen Geruch, Schreibpapiere in jeglichen Formaten sowie Tinten und goldbedruckte Ledermappen feilgeboten. Nie zuvor war Gideon einer solchen Auswahl an Folianten voller unbedruckter Seiten begegnet, die wie geschaffen für seine künftigen Aufzeichnungen zu sein schienen. Mit verschiedenerlei gestalteten Umschlägen reihte sich in auf Glasschaukästen stehenden Regalen ein prächtiges Unikat an das andere.
Eine Schatzkiste öffnet sich
Federhalter, Schreibfedern, Federkiele und sogar eine Auswahl an modernen Füllfederhaltern lagen säuberlich geordnet in den dunkelblauen Samtauslagen der Vitrinen. Gideon entschied sich für ein in braunes Leder gebundenes Buch mit zwei in hauchdünnem Gold ziselierten Federn auf der Vorderseite.
Des Weiteren für vier Bleistifte unterschiedlicher Stärke, drei metallene Schreibfedern und zwei mit Schraubverschluss verschlossene Gläser mit schwarzer Tinte. Schwieriger erwies sich die Papierauswahl, für die der Ladeninhaber ihm eine breite Auswahl vorlegte. Schließlich fiel seine Entscheidung auf eine Variante, die aufgrund ihrer erst seit neuestem möglichen maschinellen Herstellung äußerst preisgünstig war. Ein beiges Papier, mit zwei gekreuzten Federn im Wasserzeichen, was eine perfekte Ergänzung zu seinem neuen Tagebuch sein würde. Two Feathers ging es ihm durch den Sinn und ein leichter Schauer durchlief ihn –Tuklo Shikoba …“ (Auszug aus dem Roman „Zwei Federn“, Seite 144)
Erfahrt HIER mehr über Tuklo Shikoba und Amy O`Brian – ihre Reise durch Amerika sowie ihr Schicksal als wohl berühmtestes Autorenpaar seiner Zeit.
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Fotos/Abbildungen: Canva, Lehmann Autorenpaar