Zwei Federn – Worte, die Hoffnung zeichnen
„Zwei Federn“ ist mehr als ein historischer Roman – es ist eine vielschichtige Reise in eine vergangene Welt. Aber auch ein feinsinniger Blick in das Innere seiner Figuren. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Regeln eng gesteckt sind, folgt der Roman Menschen, die gegen die stummen Erwartungen ihrer Zeit aufbegehren – und dabei das Risiko eingehen, nicht nur ihre Freiheit, sondern auch sich selbst zu verlieren.
Eine Vater-Tochter-Beziehung im Spannungsfeld von Erwartungen und Zuneigung
Im Zentrum steht die junge Irin Amy O´Brian, die in den 1840er Jahren in einer Welt erwachsen wird, in der Frauen vor allem schweigen, lächeln und heiraten sollen. Doch Amy ist anders. Sie schreibt – nicht heimlich, sondern mit dem Segen ihres Vaters Devon, der mehr sieht in seiner Tochter als eine künftige Ehefrau. Diese Beziehung zwischen Vater und Tochter gehört zu den stillen, aber kraftvollen Linien des Romans: Sie ist geprägt von gegenseitigem Respekt, Liebe und dem Mut, Konventionen infrage zu stellen. Der Vater, selbst belesen und von melancholischer Tiefe, erkennt früh das Talent seiner Tochter. Er wird zu ihrem Verbündeten – nicht laut, nicht aufbegehrend, sondern mit einem feinen Gespür für ihre Sehnsucht, die Welt nicht nur zu verstehen, sondern mitzugestalten. In dieser zarten Verbindung liegt viel Hoffnung, aber auch Tragik. Denn die Zeit, in der sie leben, ist nicht freundlich zu denen, die anders sind.
Zwischen zwei Welten: Die Federn als Symbol
Der Titel „Zwei Federn“ ist bewusst gewählt. Die Federn stehen für vieles zugleich: das Schreiben, die Freiheit, aber auch die Zerbrechlichkeit. Zwei Menschen – Amy und ein junger Mann namens „Tuklo Shikoba“ vom Stamm der Choktaw, aus einer ganz anderen Lebenswirklichkeit – finden zueinander. Beide schreiben und beide kämpfen auf ihre Weise mit den Wunden der Vergangenheit. Doch während Amy die Feder als Werkzeug der Selbstbehauptung nutzt, ist sie für ihn eher Ausdruck von Tradition, Entbehrung, Disziplin und der Suche nach Erlösung auf dem Weg eines Kriegers. Die beiden sind kein klassisches Liebespaar. Ihre Beziehung entwickelt sich leise, tastend, und bleibt lange im Schwebezustand bis sie schließlich zu einer tiefen Verbindung heranreift, deren tragische Entwicklung viele Fragen aufwirft. Das macht zu einem Großteil den Reiz unserer Erzählung aus. Denn hier geht es nicht um Romantik im banal herkömmlichen Sinn, sondern um die tiefgründige Begegnung zweier Seelen.
Historie als lebendiger Resonanzraum
Als Autorenpaar, das sich dem historischen Roman verpflichtet fühlt, war es uns wichtig, die Zeit nicht nur als Kulisse zu nutzen, sondern als Resonanzraum für Konflikte, die bis heute wirken. Die Ereignisse rund um die 1860er-Jahre – mit ihren politischen Umbrüchen, sozialen Spannungen und moralischen Zwängen – bieten einen Spiegel für Fragen, die auch im 21. Jahrhundert als nicht gelöst gelten können: Wer darf gehört werden? Wie viel Freiheit verträgt eine Gesellschaft? Und was kostet es, wenn man seinen eigenen Weg geht? Wir haben facettenreiche Beziehungsstränge erschaffen, um Raum zu schaffen für das Innenleben der Figuren. Die Vergangenheit wird in „Zwei Federn“ nicht verklärt, sondern durchfühlt. Man riecht die feuchte Erde der irischen Landschaft, hört das Kratzen der Feder auf Papier, spürt das enge Korsett gesellschaftlicher Normen – und fragt sich dabei unweigerlich: Was hätte ich an ihrer Stelle getan?
Schreiben als Widerstand – und als Rettung
Amy O´Brian schreibt nicht aus Ehrgeiz. Sie schreibt, weil sie sich selbst in ihren Worten findet. Der Akt des Schreibens wird zur Form von Selbstbestimmung – und damit zu einem stillen, aber wirkungsvollen Widerstand. In einer Welt, die sie zu einer Frau „formt“, die sie nicht sein will, schafft sie sich einen inneren Raum, in dem sie frei ist. Und doch bleibt das Schreiben auch riskant. Als ihre Manuskripte und Bücher schließlich veröffentlicht werden, begegnet ihr Anerkennung aber auch Unverständnis, Spott und sogar gesellschaftliche Ächtung. Gerade deshalb erweist ihr Vater sich, auch viele Jahre nach ihrem endgültigen Abschied voneinander, als tragende Figur.
In einem Spannungsfeld zwischen Gefahr und Befreiung entfaltet sich damit der zentrale Konflikt des Romans. Was kostet es, die eigene Stimme zu erheben – und lohnt es sich?
„Zwei Federn“ – eine Einladung zum Mitfühlen
Unser Ziel als Autoren war es nie, einen rein historischen Plot zu erzählen. Vielmehr wollten wir einen Roman schreiben, der berührt und in die Tiefe geht. Die Figuren unserer Erzählung tragen Verletzungen, Wünsche, Ängste, in deren Kampf mit der Welt man vielleicht auch etwas von sich selbst erkennen kann.
Leserinnen und Leser mit Interesse an Vater-Tochter-Dynamiken und dem Thema Selbstfindung, werden in „Zwei Federn“ eine stille Kraft entdecken. In einem Roman für Menschen, die das Leise dem Lauten vorziehen. Die glauben, dass Veränderung oft im Verborgenen beginnt – im stillen Widerstand des geschriebenen Wortes und im Aufeinandertreffen zweier Seelen. Es ist der fesselnde Auftakt der dreiteiligen O´Brian Familiensaga, die mit „Schatten Brüder“ und „Grünes Feuer“ ihre mitreißende Fortsetzung findet.
Warum wir diesen Roman gerade jetzt empfehlen
In Zeiten, in denen viele Stimmen um Aufmerksamkeit ringen, erinnert „Zwei Federn“ daran, wie wertvoll es ist, zuzuhören – anderen, aber auch sich selbst. In seiner Nachwirkung zeigt der Roman, dass die Vergangenheit nie einfach nur „vergangen“ ist. Sie lebt weiter – in den Fragen, die wir heute stellen, und in den Geschichten, die wir erzählen.
Mehr über „Zwei Federn“, unsere Inspirationen – und warum literarisches Reisen manchmal tiefer geht als jede reale Fahrt findet Ihr auf unserer Webseite und den Social Media Kanälen .
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Fotos/Abbildungen: Canva, Lehmann Autorenpaar
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