Frauen, die schreiben. Berührende Schicksale im 19. Jahrhundert

Zwei Federn – Worte, die Hoffnung zeichnen

„Zwei Federn“ ist mehr als ein historischer Roman – es ist eine vielschichtige Reise in eine vergangene Welt. Aber auch ein feinsinniger Blick in das Innere seiner Figuren. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Regeln eng gesteckt sind, folgt der Roman Menschen, die gegen die stummen Erwartungen ihrer Zeit aufbegehren – und dabei das Risiko eingehen, nicht nur ihre Freiheit, sondern auch sich selbst zu verlieren.

Eine Vater-Tochter-Beziehung im Spannungsfeld von Erwartungen und Zuneigung

Im Zentrum steht die junge Irin Amy O´Brian, die in den 1840er Jahren in einer Welt erwachsen wird, in der Frauen vor allem schweigen, lächeln und heiraten sollen. Doch Amy ist anders. Sie schreibt – nicht heimlich, sondern mit dem Segen ihres Vaters Devon, der mehr sieht in seiner Tochter als eine künftige Ehefrau. Diese Beziehung zwischen Vater und Tochter gehört zu den stillen, aber kraftvollen Linien des Romans: Sie ist geprägt von gegenseitigem Respekt, Liebe und dem Mut, Konventionen infrage zu stellen. Der Vater, selbst belesen und von melancholischer Tiefe, erkennt früh das Talent seiner Tochter. Er wird zu ihrem Verbündeten – nicht laut, nicht aufbegehrend, sondern mit einem feinen Gespür für ihre Sehnsucht, die Welt nicht nur zu verstehen, sondern mitzugestalten. In dieser zarten Verbindung liegt viel Hoffnung, aber auch Tragik. Denn die Zeit, in der sie leben, ist nicht freundlich zu denen, die anders sind.

 

Zwischen zwei Welten: Die Federn als Symbol

Der Titel „Zwei Federn“ ist bewusst gewählt. Die Federn stehen für vieles zugleich: das Schreiben, die Freiheit, aber auch die Zerbrechlichkeit. Zwei Menschen – Amy und ein junger Mann namens „Tuklo Shikoba“ vom Stamm der Choktaw, aus einer ganz anderen Lebenswirklichkeit – finden zueinander. Beide schreiben und beide kämpfen auf ihre Weise mit den Wunden der Vergangenheit. Doch während Amy die Feder als Werkzeug der Selbstbehauptung nutzt, ist sie für ihn eher Ausdruck von Tradition, Entbehrung, Disziplin und der Suche nach Erlösung auf dem Weg eines Kriegers. Die beiden sind kein klassisches Liebespaar. Ihre Beziehung entwickelt sich leise, tastend, und bleibt lange im Schwebezustand bis sie schließlich zu einer tiefen Verbindung heranreift, deren tragische Entwicklung viele Fragen aufwirft. Das macht zu einem Großteil den Reiz unserer Erzählung aus. Denn hier geht es nicht um Romantik im banal herkömmlichen Sinn, sondern um die tiefgründige Begegnung zweier Seelen.

Historie als lebendiger Resonanzraum

Als Autorenpaar, das sich dem historischen Roman verpflichtet fühlt, war es uns wichtig, die Zeit nicht nur als Kulisse zu nutzen, sondern als Resonanzraum für Konflikte, die bis heute wirken. Die Ereignisse rund um die 1860er-Jahre – mit ihren politischen Umbrüchen, sozialen Spannungen und moralischen Zwängen – bieten einen Spiegel für Fragen, die auch im 21. Jahrhundert als nicht gelöst gelten können: Wer darf gehört werden? Wie viel Freiheit verträgt eine Gesellschaft? Und was kostet es, wenn man seinen eigenen Weg geht? Wir haben facettenreiche Beziehungsstränge erschaffen, um Raum zu schaffen für das Innenleben der Figuren. Die Vergangenheit wird in „Zwei Federn“ nicht verklärt, sondern durchfühlt. Man riecht die feuchte Erde der irischen Landschaft, hört das Kratzen der Feder auf Papier, spürt das enge Korsett gesellschaftlicher Normen – und fragt sich dabei unweigerlich: Was hätte ich an ihrer Stelle getan?

Schreiben als Widerstand – und als Rettung

Amy O´Brian schreibt nicht aus Ehrgeiz. Sie schreibt, weil sie sich selbst in ihren Worten findet. Der Akt des Schreibens wird zur Form von Selbstbestimmung – und damit zu einem stillen, aber wirkungsvollen Widerstand. In einer Welt, die sie zu einer Frau „formt“, die sie nicht sein will, schafft sie sich einen inneren Raum, in dem sie frei ist. Und doch bleibt das Schreiben auch riskant. Als ihre Manuskripte und Bücher schließlich veröffentlicht werden, begegnet ihr Anerkennung aber auch Unverständnis, Spott und sogar gesellschaftliche Ächtung. Gerade deshalb erweist ihr Vater sich, auch viele Jahre nach ihrem endgültigen Abschied voneinander, als tragende Figur.

In einem Spannungsfeld zwischen Gefahr und Befreiung entfaltet sich damit der zentrale Konflikt des Romans. Was kostet es, die eigene Stimme zu erheben – und lohnt es sich?

„Zwei Federn“ – eine Einladung zum Mitfühlen

Unser Ziel als Autoren war es nie, einen rein historischen Plot zu erzählen. Vielmehr wollten wir einen Roman schreiben, der berührt und in die Tiefe geht. Die Figuren unserer Erzählung tragen Verletzungen, Wünsche, Ängste, in deren Kampf mit der Welt man vielleicht auch etwas von sich selbst erkennen kann.

Leserinnen und Leser mit Interesse an Vater-Tochter-Dynamiken und dem Thema Selbstfindung, werden in „Zwei Federn“ eine stille Kraft entdecken. In einem Roman für Menschen, die das Leise dem Lauten vorziehen. Die glauben, dass Veränderung oft im Verborgenen beginnt – im stillen Widerstand des geschriebenen Wortes und im Aufeinandertreffen zweier Seelen. Es ist der fesselnde Auftakt der dreiteiligen O´Brian Familiensaga, die mit „Schatten Brüder“ und „Grünes Feuer“ ihre mitreißende Fortsetzung findet.

Warum wir diesen Roman gerade jetzt empfehlen

In Zeiten, in denen viele Stimmen um Aufmerksamkeit ringen, erinnert „Zwei Federn“ daran, wie wertvoll es ist, zuzuhören – anderen, aber auch sich selbst. In seiner Nachwirkung zeigt der Roman, dass die Vergangenheit nie einfach nur „vergangen“ ist. Sie lebt weiter – in den Fragen, die wir heute stellen, und in den Geschichten, die wir erzählen.

Mehr über „Zwei Federn“, unsere Inspirationen – und warum literarisches Reisen manchmal tiefer geht als jede reale Fahrt findet Ihr auf unserer Webseite und den Social Media Kanälen .

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»Colin wird Anfang kommenden Jahres nach Tennessee reisen und dort Kaufverträge über Eichenholz abwickeln, für das wir bis dahin hoffentlich viele Kunden im Königreich gewinnen werden.«
»Und welche Rolle spiele ich in dem Ganzen?«
»Du wirst hier die Oberhand haben, denn auch ich werde viel reisen müssen.«
»Hierbleiben und für Haus und Hof sorgen ist aber nicht das, was ich will, Papa.«
»Ich weiß und mir ist durchaus bewusst, wo deine Stärken liegen. Und die sollst du auch weiterverfolgen.«
Stets war Devon O’Brian stolz auf seine Tochter gewesen, als er in den vergangenen Jahren oft staunend ihre Aufzeichnungen und die phantasievollen Ideen zu eigenen Geschichten verfolgte, die sie in sorgfältig aufgezeichneten Skizzen und in den stets passenden Worten festhielt.
»Ich werde schaffen, was du von mir erwartest, Papa. Immerhin habe ich ja noch Mary, Ann und Rosalie die junge Küchenmagd an der Seite, so wie den Stallburschen, den Gärtner und den Kutscher. Und die Pächter sind auch noch da. Aber du sollst wissen, dass ich voller Ideen stecke, die ich nicht vernachlässigen werde. Ich will weiter an meinen Geschichten über die Moormythen schreiben und die Artikel für den Chronicle. Und dann ist da noch das Buch über die Indianervertreibung, zu dem ich gerade so viel Material sammele, wie mir möglich ist. Besser wäre es, wenn du mich nach Chattanooga schickst«, lachte sie und ihr Vater stimmte darin ein.
»Da hast du vielleicht recht, aber unter Umständen kommst du eher dorthin, als wir es heute ahnen mögen. Lass dich von niemandem davon abbringen deine Geschichten zu erzählen. Die Menschen sehnen sich mehr denn je nach Berichten und Legenden, die ihnen nach getaner harter Arbeit Ablenkung schenken. Ich bin sicher, eines Tages wird aus dir eine große Autorin werden! Aber was rede ich, das bist du doch schon heute.«

Fotos/Abbildungen: Canva, Lehmann Autorenpaar

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