Indien, Irland und die indigenen Völker im Strudel von Menschenrechtsverletzungen
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis ins späte 20. Jahrhundert führten britische Kolonialisten in Indien und Kanada systematische Zwangsadoptionen indischer und indigener Kinder durch. In Kanada wurden sie in sogenannte Residential Schools gesteckt oder zur Adoption in nicht-indigene Familien gezwungen. Ziel war die Assimilation, um die Kinder von ihren kulturellen Wurzeln zu entfremden und sie in die westliche Gesellschaft zu integrieren. Diese Maßnahmen führten oft zu schwerem Missbrauch und Identitätsverlust. Ähnliches geschah in Indien, wo britische Kolonialisten Waisen oder als sozial niedrig eingestufte Kinder zwangsadoptierten und sie in christliche Missionen oder britische Haushalte brachten. Die offizielle Begründung war eine „zivilisatorische Mission“, um den Kindern eine „bessere“ Erziehung und christliche Werte zu vermitteln. Tatsächlich diente dies der Kontrolle über die Bevölkerung und der Schwächung lokaler Kulturen.
Damit hinterließ das britische Empire In Irland, Indien und den indigenen Kulturen Nordamerikas über Jahrhunderte eine Spur der Zerstörung:
➡ Identität wurde systematisch ausgelöscht – Traditionen, Sprachen und Glaubensrichtungen sollten durch britische Werte ersetzt werden.
➡ Imperiale Ausbeutung nahm Ländern ihre Ressourcen, raubte Menschen ihre Selbstbestimmung und machte sie wirtschaftlich abhängig.
➡ Indoktrination durch Zwangsadoptionen und Umerziehungsprogramme entzog Kindern ihre Wurzeln und trennte sie von ihrer Kultur.
Eine dunkle Geschichte
In unserer O’Brian-Familien-Trilogie begleiten wir die irische Autorin Bridget O’Brian auf der Suche nach der Geschichte ihrer Vorfahren. Die uns schon in Teil 1 „Zwei Federn“ zu Zeugen der irischen Auswanderer Saga um die Schriftstellerin Amy O’Brian und den Choctawkrieger ›Two-Feathers‹ werden ließ. Der 1849, im Verlauf der irischen Kartoffelfäule das von seinem Stamm gespendete Geld zu Linderung der Hungersnot überbringt. In zwei Wochen könnt ihr in Teil 2 „Schatten-Brüder“ lesen wie die Geschichte weitergeht. Wenn Bridget auf die verheerenden Spuren der britischen Kolonialpolitik in Indien und Kanada trifft.
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Leseprobe:
Lust auf eine Leseprobe aus dem Roman »Schatten Brüder«? Dann lest gerne hier weiter:
Heftig hämmerte Dayitas Herz in ihrer Brust, während ihre großen, dunklen Augen verzweifelt nach einem vertrauten Gesicht suchten, aber da war niemand. Nur die stummen, steinernen Heiligenfiguren, die das Tor flankierten, von wo aus sie mit kalten Augen ins Leere starrten. Die Sonne, die über dem Waisenhaus hing, warf am Nachmittag ihrer Ankunft lange Schatten, die ihr noch mehr Angst einflößten. Die helle Wärme Bombays vor den Mauern des Kinderheims war hier kaum spürbar, so, als hätte das Leid, das diesen Ort erfüllte, das Licht ausgesperrt. Das St. Mary’s Kinder- und Waisenhaus wurde von christlichen Missionaren und Nonnen betrieben, in einem großen, kühlen Gebäude aus grauem Stein, das Dayita sowohl von außen als auch von innen eisig und bedrohlich begegnete. Innerhalb der dicken Mauern herrschte strenge Disziplin für die Kinder, die aus verschiedenen Teilen Indiens entführt oder einfach aus ihren Familien gerissen worden waren. Hier lebten sie in kahlen Schlafsälen und trugen einfache, europäisch aussehende Kleider. Eine große Frau in einem schlichten, grauen Gewand trat vor, ihre Miene war streng, die Hände hatte sie gefaltet. Kalt huschten ihre Augen über das neu angekommene Mädchen.
»Wie heißt du?«, fragte sie, und ihre Stimme glich einem scharfen, die Stille durchschneidenden Messer.
Doch Dayita brachte kein Wort heraus. Ihre Lippen zitterten, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Tränen brannten in ihren Augen, aber sie wusste, dass sie nicht weinen durfte. Nicht jetzt. Denn ihre Mutter hatte ihr erklärt, sie solle von nun an tapfer sein.
»Hat sie schon mal gesprochen?«, fragte die Nonne den Missionar, der sie gebracht hatte, ohne den Blick von Dayita abzuwenden. Der Mann schüttelte den Kopf.
»Nein. Sie hat nichts gesagt, seit wir das Schiff verlassen haben.«
Einige Male nickte die Frau.
»Also kann sie sprechen. Wir werden ihr gehörig den Starrsinn austreiben müssen, denke ich mal …«
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Mit der »Sally-Wheeler-Trilogie« spannen wir einen historischen Bogen bis in die heutige Zeit. Startet der 1. Band der Romanreihe »Das Hochzeitszimmer«mit den grausamen Ereignissen des deutschen Kolonialismus im heutigen Namibia, so finden sich die Leserinnen und Leser in Band 2 »Die Aisbergh-Akte« in den wilden Berliner 20ern mit ihrem verhängnisvollen Ende in den Schrecken der Nazidiktatur wieder. Auf einem Weg durch Leid und Zerstörung, Terror und Krieg, Aufbau und Hoffnung. Was alles auch im Mittelpunkt des 3. Romans der Reihe »Der Trommelwächter« steht. Der das Schicksal einer im Jahr 1860 als Sklavin von Westafrika in die USA verschleppten Frau aufzeigt. Die als Vorfahrin von Sally-Wheeler zur Urmutter ihrer Familie werden sollte.
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Fotos/Abbildungen: Canva, Lehmann Autorenpaar