Die Vertreibung der Choctaw

Eine Geste der Solidarität

 

Geldspende der Choctaw für hungernde Iren

Mitte des 19. Jahrhunderts erlebten die Choctaw-Indianer eines der dunkelsten Kapitel ihrer Geschichte. Sie wurden im Rahmen des »Indian Removal Act« von ihrem angestammten Land im heutigen Mississippi gewaltsam vertrieben und gezwungen, den »Trail of Tears« zu gehen. Viele Choctaws starben während dieses grausamen Marsches in den Westen, der durch Hunger, Krankheit und extremen Bedingungen geprägt war.

Nur wenige Jahre später, 1847, erfuhren die Choctaws von der großen Hungersnot, die in Irland wütete und Millionen von Menschen das Leben kostete. Trotz ihrer eigenen Notlage entschieden sie sich, eine Geste der Solidarität zu zeigen. Sie sammelten 170 Dollar – ein aus heutiger Sicht kleiner, aber zu dieser Zeit mehr als symbolisch wertvoller Betrag – und spendeten ihn, um die hungernden Iren zu unterstützen. Diese Geste wurde über die Jahrhunderte nicht vergessen. Bis heute besteht eine tiefe Freundschaft zwischen den Choctaws und dem irischen Volk. Die Iren haben sich oft an diese selbstlose Handlung erinnert, etwa durch Denkmäler und Hilfsaktionen. Diese einzigartige Verbindung zeigt, dass Menschlichkeit und Mitgefühl in schwierigen Zeiten über alle Grenzen hinweg wirken können.

Im ersten Teil unserer neuen »O’Brian-Familien-Trilogie«: »Zwei Federn« beschreiben wir, wie der junge Choctaw-Krieger »Two Feathers« die Geldspende der Choctaw für hungernde Iren nach Irland bringt. Wo er sich in die junge Autorin Amy O’Brian verliebt. Mit ihr zusammen kehrt er ins Land seiner Vorfahren zurück, wo ihre gemeinsamen Aufzeichnungen auf dem gefährlichen Weg nach Westen sie zum berühmtesten Autorenpaar im Amerika des 19. Jahrhunderts machen.

Den Roman »Zwei Federn« gibt es im Buchhandel und bei Amazon als E-Book, Taschenbuch und Hardcover.

Nachfolgend ein kurzer Auszug:

 

Chattanooga, Tennessee 1847: Gideons Blick zur Uhr zeigte ihm, dass die zu erwartenden Personen jeden Augenblick eintreffen würden. Noch einmal fuhr er sich, vor dem über der Anrichte hängenden Spiegel stehend, durchs Haar. Um dann erneut die Rüsche an seinem schneeweißen Hemd zu richten. Durch das einen Spalt weit geöffnete Fenster vernahm er das Vorfahren einer Kutsche, aus der jene Männer stiegen, die kurz darauf eine Treppe höher vor seiner Tür standen.

»Kommen Sie herein«, begrüßte er sie und deutete zur Sitzecke, in der Isaak Chester, Mr. Taft vom Tennessee Herald sowie ein weiterer Mann Platz nahmen. Nach einer kurzen Weile des Schweigens ergriff Gideons Ziehvater das Wort: »Ich möchte dir Greenwood LeFlore vorstellen, Gideon. Zusammen mit dem berühmten Anführer Musholatubbee war er 1830 an den Verhandlungen zum Vertrag von Dancing Rabbit Creek zwischen den Choctaws und den Weißen beteiligt. Er ist heute der Häuptling sowohl der westlich lebenden als auch der in Mississippi verbliebenen Stammesangehörigen. Mr. Greenwood LeFlore ist aus einem besonderen Anlass hier. Weit entfernt, auf der anderen Seite des Atlantiks, herrschen gerade schreckliche Umstände. In Irland, wohin wir unsere Hölzer, Skulpturen und Bilder liefern, sorgt eine unsägliche Seuche für Siechtum und Tod. Eine Kartoffelpest, wie wir sie seit Jahren, wenngleich in geringerem Ausmaß, auch hier in den USA kennen, lässt dort das Hauptnahrungsmittel der Menschen komplett verfaulen. Tausende Männer, Frauen und Kinder verhungern grausam. Zusammengekrümmt und teilweise in letzter Umarmung liegen sie in ihren Häusern, auf Straßen und Feldern. Wie weidwundes Wild auf einer Lichtung suchen sie verzweifelt Zuflucht auf Booten, die in Richtung Amerika fahren. Als letzte Hoffnung und im flehenden Gebet zu Gott, ihrem großen Geist.«

Betreten schauten alle sich an und es herrschte Stille, bis Greenwood LeFlore das Gesagte ergänzte. »Obwohl auch wir von den Choctaws nicht im Eldorado des Überflusses leben, haben wir beschlossen zu helfen und Geld gesammelt. Über 170 Dollar kamen zusammen, mit denen wir hoffen, ein wenig das Leid der Menschen auf der anderen Seite der Welt zu lindern.«

Aus Teil 1 der O’Brian-Famlien-Trilogie – »Zwei Federn«.

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Fotos/Abbildungen: Canva, Lehmann Autorenpaar

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