Berührend und bedrückend zugleich …
Das Otto-Weidt-Museum in Berlin Mitte
Auf der Suche nach der geheimnisvollen „Aisbergh-Akte“ begleiten wir unseren Protagonisten Matteo Mancini, den Urenkel Daniel Aisberghs, durch Berlin. Bei Forschungsarbeiten unter dem Hotel Haus deutscher Falke ist er auf Spuren seines geheimnisvollen Urgroßvaters gestoßen. Von dessen Schicksal so gut wie nichts bekannt ist, weshalb er Judith Holland, eine Mitarbeiterin des Otto-Weidt-Museums, um Hilfe bittet.
Die in den Hackeschen Höfen gelegene Einrichtung beherbergte in den Jahren des Nationalsozialismus eine Werkstatt, in der vom Kleinfabrikanten Otto Weidt beschäftigte hauptsächlich blinde und gehörlose Juden und Jüdinnen, Besen und Bürsten herstellten. Damit gelang es dem mutigen Mann, zahlreiche Angestellte vor Verfolgung und Deportation zu schützen, untergebracht in sicheren Verstecken, wovon eines sich in den Räumen des heutigen Museums befand.
Gemeinsam mit Matteo Mancini steigen wir die steile Holztreppe hinauf, die uns, frisch gebohnert und unter unseren Schritten knarzend, zur Dauerausstellung und damit in die Zeit um 1940 führt. Wo an den Werkzeugbänken fleißige Männer und Frauen in ständiger Angst an ihren Aufträgen arbeiten, immer in der Hoffnung, niemand möge sie verraten. Stets aufs Neue agiert Otto Weidt in dieser Zeit als äußerst geschickter Verhandler, der mit seinen Lieferungen in höchste Kreise die Gelegenheit nutzte, mittels zahlreicher „Geschenke“ wie teurem französischem Cognac, exzellentem Champagner oder seidiger Damenunterwäsche Nazigrößen von etwaigen Nachforschungen zu seinen Arbeitern ablenken konnte.
Mehr dazu in „Die Aisbergh-Akte“, Teil 2 der Sally-Wheeler-Trilogie. Zum bestellen einfach unten auf die Abbildung klicken.
Bildquelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand.